Leserbrief zur Corona-Krise vom 24.3.2020

Leserbrief zum Artikel «Das Parlament will seine Macht zurück» vom 23. März 2020

Corona-Massnahmen kritisch hinterfragen

Wir müssen baldmöglichst in geordnete Bahnen zurückfinden, so Andrea Caroni, im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Krise. Wie sieht die aktuelle Lage jedoch aus? Abgesehen von den für den Alltag lebensnotwendigen Geschäften ist die Wirtschaft heruntergefahren und das öffentliche Leben stillgelegt. Bleibt dies über längere Zeit der Fall, reichen auch CHF 42 Mia. zur Unterstützung der Wirtschaft nirgends hin. Damit gefährden wir nicht nur unsere wirtschaftliche Existenz, viele KMUs, sondern verursachen auch verheerende soziale Folgen. Swissmem-Präsident Hans Hess wies unlängst darauf hin, dass es Kräfte in unserem Land gibt, die am liebsten alles herunterfahren möchten. Die Folgen eines solchen totalen Shut-Down möchte ich hier gar nicht ausmalen. Ein unübersehbarer Schaden auf Jahre hinaus. Das können wir nicht verantworten! Selbst der Infektiologe Pietro Vernazza, Chefarzt am Kantonsspital St. Gallen, hinterfragt in einem aktuellen Interview die Eindämmungsstrategie des Bundesrats im Kampf gegen das Coronavirus. Vernazza führte am 21.3.2020 in dieser Zeitung aus, dass die Entscheidung die Schulen zu schliessen gemäss BAG nicht auf wissenschaftlicher Basis erfolgt sei, sondern weil die anderen Länder diese auch durchgeführt haben. Somit ein mehr als fragwürdiger Entscheid. Dieser Entscheid verhindert auch, dass die Kinder schnell immun werden, was eine Verbreitung der Krankheit verlangsamen würde. Diese Politik des Bundesrats ist nicht alternativlos. Wichtig wäre es meines Erachtens, Isolationsmassnahmen für gefährdete Personen vorzusehen, Abstand zu halten, die Abwehrkräfte zu stärken und auf eine gesunde Ernährung zu achten. Es ist das Gebot der Stunde, diese bisherigen bundesrätlichen Massnahmen kritisch zu hinterfragen und nach nachhaltigen Lösungen zu suchen, statt unbedacht den Nachbarstaaten und den Vorgaben der WHO zu folgen. Denn selbst die WHO kann sich irren. Zu viel steht auf dem Spiel!