Leserbrief zur Flüchtlings- und Migrationskrise (2015)

Schauen wir der Realität ins Auge

Das Chaos ist perfekt….Deutschland ist überfordert. Grenzkontrollen sollen die Lage wieder in den Griff bekommen. Doch was bringen Grenzkontrollen für sich alleine? Sie suggerieren eine Scheinordnung und eine Scheinsicherheit. Doch weit gefehlt. Die Lage ist keineswegs gebannt. Wie geht Deutschland und letztlich auch die Schweiz, die davor kaum verschont bleiben wird, mit dieser anhaltenden Flüchtlingswelle um? Welche Schwierigkeiten kommen alleine auf Deutschland zu? Aufeinanderprallen von kulturellen, politischen und religiösen Sichtweisen, Gefahr von sozialen und politischen Unruhen, wenn die teilweise zerstrittenen Ethnien und religiösen Gemeinschaften ihre Konflikte statt in ihrer Heimat nun in Europa austragen. An die Herausforderungen der Integration in Schule, Beruf und Gesellschaft gar nicht zu denken. Die Liste liesse sich beliebig weiterführen. Die Polizeigewerkschaft in Deutschland hat kürzlich vor einem Anstieg der Kriminalität gewarnt, während die bayerische Polizei bereits im Juni von einer Zahl von illegal eingereisten Personen von 45‘000 sprach, die „nicht erkennungsdienstlich“ erfasst wurden. Für IS-Terroristen und Anhänger war es noch nie so leicht, ungehindert nach Europa zu gelangen. Westeuropa wird zum Pulverfass. Asylgewährung den tatsächlich Schutzbedürftigen ist Pflicht und ein Zeichen von Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe, doch in gleichem Mass ist auch eine Politik verlangt, die sich gegen eine Aushöhlung unserer Asylgesetze durch illegale Wirtschaftsmigration einsetzt und sich ihrer Verantwortung für den Schutz und die Interessen der einheimischen Bevölkerung bewusst ist.